🛬 Endlich wieder in Panama – Residenz, Führerschein & Nachtbus nach Changuinola

Was für ein Monat! Wir haben im September alle Behördengänge erledigt.
Jetzt können wir endlich in Changuinola unser Auto abholen.
Wir haben offiziell die Residenz in Panama – einen „Personalausweis“ im Scheckkartenformat.

- 🛬 Endlich wieder in Panama – Residenz, Führerschein & Nachtbus nach Changuinola
- 🚌 Busticket nach Changuinola – Nachtfahrt und Überraschungen
- 🚶🏼 Ankunft in Changuinola – Versicherung & Erleichterung
- 🚐 Zurück im rollenden Zuhause – Almirante & ein Traum von Karibik
- Los geht’s On The Road: Autowäsche & Ab in den Dschungel
- Kakao-Story im Pueblo – ein süßer Zufall
- Durch Regen und auf Serpentinen Richtung Pazifik
- Gefühlscocktail On The Road
- Morgens am Fluss: Cañon-Feeling pur
- Unsere Wasser Tour in Chiriquí
- Dschungelpfad zur Kaskade – geführt vom Hund
- Sitio de Barriles – ein besonderer Ort
- Stellplatz: Finca de Café Don Vincente
- Zurück am Meer: La Barqueta
Die Formalitäten für die Residenz hat ein Servicebüro erledigt. Um die Führerscheinumschreibung haben wir uns selbst gekümmert. Den PKW-Führerschein bekamen wir problemlos – das war nicht so kompliziert. Er ist bis Mitte März gültig – für sechs Monate.
Danach bekommen wir eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung für zwei Jahre. Was wir vorher nicht wussten: Damit sind unsere deutschen Führerscheine nicht mehr gültig.
Gefühlsmäßig war das Ankommen zum zweiten Mal in Panama viel leichter.
Wir wissen über Klima, Essen und Land und Leute schon gut Bescheid.
Deshalb sind wir dankbar, dass wir letztes Jahr fünf Monate von Mexiko aus hierher gereist sind.

Von heute aus betrachtet, fühlt sich das wie ein Probelauf an – und das war absolut richtig so.
Ich kann nur jedem empfehlen, egal worum es geht: Mach dir einen zweiten Eindruck.
Alles hier in unserem neuen Leben fühlt sich jetzt leichter an als beim ersten Mal.
Dieses Mal fühlt sich Panama schon wie ein Ort an, den wir kennen.
Und trotzdem: Die ungewissen Dinge, die wir nicht kontrollieren können,
sind jedes Mal eine Herausforderung.
Der 7,5t-Führerschein für unseren 711D steht noch auf unserer To-Do.
Bis wir 90 Tage hier sind, können wir mit Pass und Einreisestempel fahren.
Bisher wollte noch kein Kontrollposten unsere Führerscheine sehen.

Danach werden wir wohl das Auto importieren und die Führerscheinklasse D hier nachholen. Oder es findet sich eine andere Lösung. Wir werden sehen. Unsere deutsche Art, Prozesse korrekt und bis zum Ende klären zu wollen, stößt hier an Grenzen.
Die Regularien sind einfach nicht so fix wie bei uns. So wurden wir zwischen Führerscheinstelle und dem Amt für ausländische Beziehungen hin und her geschickt. Das Formular für die deutsche Botschaft war am Ende unvollständig.
Es wurde von der panamaischen Führerscheinstelle nicht anerkannt –
obwohl es deren Formular ist. Wenn du dich für die komplette Geschichte interessierst, melde dich gern – dann kann ich dazu einen extra Artikel verfassen.

Auch genaue Details zur Auswanderung nach Panama
oder wie man hier seinen Führerschein umschreibt, gebe ich gern!
🚌 Busticket nach Changuinola – Nachtfahrt und Überraschungen
Am Sonntag, 28. September 2025, sind wir gegen Mittag zum Tranceibosa Bus Terminal Estación Albrook in Panama City gefahren, um uns ein Ticket nach Changuinola zu holen.
Mann und Sohn waren im Dezember von Bocas aus mit dem Nachtbus gefahren. Im Internet stand, es würde nur ein Bus täglich frühmorgens fahren. Doch wer fährt schon gerne zwölf Stunden am Tag, wenn man auch nachts schlafen kann?
Tatsächlich fährt nur sonntags morgens ein Bus.
Ansonsten fahren täglich drei Busse – 18:00 Uhr, 19:00 Uhr und 20:00 Uhr –
von Panama City nach Changuinola bzw. Almirante.

Womit mal wieder klar bewiesen wäre: Das Internet lügt. Achtung: Das Ticket kann man nur bar bezahlen! Und es lohnt sich, schon einen Tag vorher zu buchen.
So bekommt man Plätze weiter vorne im Bus. Die Fahrer fahren wie Teufel!
Ich konnte zwischendurch schlecht schlafen, weil ich Angst hatte, dass der Bus in der Kurve umkippt.
Nimm dir unbedingt etwas Warmes zum Anziehen mit in den Bus.
Die Klimaanlage ist oft sehr kalt eingestellt. Um deinen Koffer brauchst du dir keine Sorgen zu machen.
Ein weiteres Plus: Wir hatten jeder zwei Sitze für uns allein.
Nur für ein oder zwei Stationen war der Bus komplett besetzt.
Zweimal hielt der Bus länger – an Stationen mit Restaurant und sauberen Toiletten.

🚶🏼 Ankunft in Changuinola – Versicherung & Erleichterung
Am nächsten Morgen kamen wir um 6:00 Uhr in Changuinola an. Wir sind ausgestiegen und haben unseren Koffer bekommen. Sie werden bei Abgabe mit einer Papiermanschette versiegelt und du bekommst ein Nummernticket, gegen das du beim Aussteigen deinen Koffer eintauschst.
Es gibt ein sicheres Gefühl, dass dein Koffer bei den Stationen unterwegs
nicht an einen anderen Passagier ausgegeben werden kann.
Es wurde gerade hell. Gegenüber vom Busbahnhof setzen wir uns an ein kleines Frühstücksrestaurant und trinken Kaffee. Später frühstücken wir: Kaffee, Tortilla und gekochtes Ei – alles für 1,50 Dollar.

Menschen kamen vorbei, aßen oder tranken Kaffee. Einer wollte uns mit dem Taxi mitnehmen, wollte wissen, woher wir kommen und wohin wir wollen. Ich war übermüdet und überfordert.
Die Person einfach links liegen lassen, fand ich doof. Also sagte ich: „Danke!“ – und hoffte, dass er damit zufrieden ist. Es funktionierte.
Gegen 8:00 Uhr ging’s zu Fuß zur Versicherung. Die brauchten wir noch, um unser Auto auszulösen. Danach ging’s mit dem Taxi zum Zollbüro – dort war unser Bus 8 Monate lang geparkt.

Kaum angekommen, fiel die ganze Anspannung von mir ab.
Ich spürte, wie müde ich war – und konnte mich gar nicht so freuen, wie ich es gewollt hätte.

🚐 Zurück im rollenden Zuhause – Almirante & ein Traum von Karibik
Endlich wieder mit unserem fahrbaren Häuschen unterwegs sein! Es war einfach nur unfassbar, was in den letzten acht Monaten alles passiert war. Doch für richtige Freude war ich einfach zu kaputt von der Nacht.
Wir wollten direkt unsere Gasflasche auffüllen – doch leider fanden wir unseren Gasadapter nicht sofort. Ohne wird’s schwierig mit dem Kochen im WoMo. In Mexiko hatten wir einen ganzen Tag gebraucht und ihn in mehreren Ferreterias zusammengeschraubt. Wir haben deutsche Gasflaschen und Anschlüsse im Auto.

Außerdem war unsere Diesel Rücklaufleitung korrodiert. Als wir vom Einkaufen wiederkamen tropfte Diesel auf die verregnete Straße. Patrick wusste sofort, wo das Problem lag. Schon nach einer Stunde war der poröse Gummischlauch gegen einen neuen ausgetauscht – fix beim Mechaniker gekauft.
Wir sind glücklich bei Emily’s Parking in Almirante angekommen – ready to party. Zu so einem Meilenstein haben wir uns eine Flasche sieben Jahre alten Rum gegönnt und zusammen mit ein paar Flaschen Coca-Cola getrunken.

Bei Emilys Parking in Almirante feiert es sich einfach richtig gut. Es gibt hausgemachte Ceviche und Eis bis zum Abwinken. Wir waren jetzt zum zweiten Mal da – und sie ist wie eine alte Freundin.
Gestern Abend sind wir noch mit ihrem Boot in die Bucht von Almirante zum Baden gefahren. Dabei durften wir ein Karibik-Highlight erleben, das uns absolut begeistert hat!

Es gibt dort überall phosphoreszierendes Plankton. Das Wasser leuchtete bei jeder Schwimmbewegung. Dazu kann man auch extra Touren buchen – was sich sicher absolut lohnt. Ich kann sagen: Seit gestern sind wir tatsächlich richtig angekommen! Hola Karibik!
Am Mittwoch hat uns unsere Freundin E. auf eine Bootstour eingeladen. Mit dem Boot sind wir zu fünft zur Isla Pastores gefahren. Dort haben wir endlos geschnorchelt und gebadet, bis die Haut komplett weich war.

Unser Bootsmotor ist zwischendurch immer wieder abgesoffen. Das hat mich beunruhigt, doch die Natur in der Karibik – Dschungel, Mangroven, Palmen und die Unterwasserwelt – ist einfach nur atemberaubend.
Abends haben wir dann mit zwei WoMo-Reisenden Pärchen große Langusten auf dem Grill gemacht. Das war mein erstes Mal – und sooo lecker. Was soll ich sagen: der pure Luxus! Manchmal vergisst man seine Träume – und bekommt sie dann ungefragt serviert. Inklusive Kochkurs.

Besonders schön war auch der Austausch mit Menschen, die unseren Lifestyle leben – und das vorwiegend auf Spanisch. So haben wir uns vorgenommen, uns mehr mit Weltreisenden zu vernetzen.

Wir haben uns entschieden! Es zieht uns auf die Piste – und in 2 Tagen geht’s los. Dann haben wir ca. zehn Tage Zeit und können mit dem Auto-Umbau-Projekt etwa Mitte Oktober starten.
Dann haben wir den Stellplatz in Panama City und können für vier Wochen die Wohnung eines Freundes nutzen. Nach dem Winter in den USA und dem Sommer in Deutschland geht’s endlich wieder auf Tour.
Vorher müssen wir noch ein paar Besorgungen in Changuinola machen: Gas und Wasser auffüllen, alle Vorräte ergänzen. Dabei geht der letzte Tag bei E. Schnell vorbei. Zum Glück haben wir den Gasadapter wiedergefunden. Wir haben so Bock wieder on the road zu gehen!
Los geht’s On The Road: Autowäsche & Ab in den Dschungel
Tagsdrauf starten wir gegen 8:00 mit dem WoMo. Frühstück gibt’s in einer Fonda in Almirante, während das Auto bei der Autowäsche, per Hand von acht Monaten Karibik gereinigt wird. Wir sind zufrieden, mehr als das!

In der Karre läuft alles wieder: Wasser, Strom und Starlink. Gas zum Kochen ist aufgefüllt. Ich freue mich schon soo auf das Übernachten in der Natur und die Ruhe.

Aufregend, endlich wieder on the road zu sein – nach 8 Monaten! Wir verlassen Almirante auf der Straße Nr. 10/11 in Richtung Chiriquí. Schon ein paar Kilometer weiter biegen wir von der Hauptstraße Ruta Rambála Nr. 11 nach rechts Richtung Risco ab. Die Straßen sind gerade frisch geteert und in einem sehr guten Zustand. Wir cruisen mit wunderbarem Ausblick durch den Dschungel von Bocas.
Das Wetter ist absolut traumhaft, trotz Regenzeit. Man kann beim Fahren die Bucht von Almirante sehen, mit den Inseln Isla Pastores und St. Cristobal. Wir verfahren uns zweimal und es gibt Streit, weil ich mich erstmal wieder in die Navigation einfuchsen muss und nebenbei Insta Stories posten möchte.

Kakao-Story im Pueblo – ein süßer Zufall
Der folgende Umweg ist ein richtiger Glücksfall. An der Ecke, wo wir im Pueblo (Spanisch für Dorf) zum 2. Mal wenden müssen, stehen Kinder verschieden Alters, eine Frau und ein „Muchacho“ (Spanisch für Kerl). Alle schauen interessiert zu uns hoch.
Patrick dreht den Zündschlüssel um. Ich kurbele die Scheibe runter: „Wir suchen Kakao. Wird hier welcher verkauft?“ Der Typ schüttelt den Kopf: „Die Ernte ist schon vorbei!“ Trotzdem fragt er offen und interessiert zurück: „Was für Kakao sucht ihr?“

Ich: „Wir wollen welchen, mit dem ich das Getränk machen kann, schon verarbeitet, keine Bohnen.“ Der Typ dreht sich fragend zur Frau um und die schüttelt erstmal den Kopf. Die beiden reden miteinander und die Frau verschwindet in der Holzhütte dahinter. Wir werden weiter inspiziert. Ich lache und winke.
Die Frau kommt aus der Hütte und reicht dem Mann eine Tüte. Er gibt sie mir. Die Tüte steht „Azucar Moreno“, was Brauner Zucker heißt. Darin ist ein Klumpen handgemachte Schokolade, locker 300g. Es duftet verführerisch nach geröstetem Kakao. Ich grinse: „Was bekommst du dafür?“ „2 Dollares“, sagt sie und die bekommt sie auch.

Durch Regen und auf Serpentinen Richtung Pazifik
Dann geht’s weiter zurück auf die Hauptstraße nach Rambala. Dort biegen wir rechts auf die Vía Gualaca – Rambala ab. Die Straße ist einspurig, doch ordentlich asphaltiert. Auf Empfehlung eines Freundes baden wir später am Nachmittag noch an einem glasklaren Fluss in strömendem Regen.
Vorm Weiterfahren füttere ich noch eine dürre Hundemami und wir machen Fahrerwechsel. Ich fahre unseren MB 711d über Serpentinen durch Nebel und tiefhängende Wolken hoch auf über 1200 müM.
Die Straße führt über die Staumauer des Stausee Río Hornito und wir wechseln von der karibischen auf die pazifische Seite der Berge, vorbei an Miradores, einem Kontrollpunkt der Polizei und Kaskaden. Doch uns ist es bei dem Wetter zu kalt hier oben zum Anhalten.
Gefühlscocktail On The Road
Es ist alles bisschen viel am ersten Tag on the Road. Angetrieben vom wunderbaren Gefühl des unterwegs Seins, macht es uns im Nachhinein fast etwas wehmütig, dass wir Bocas del Toro so schnell verlassen haben.
Was soll’s! Wir kommen wieder, wenn wir für ein Wochenende Auszeit von Umbau und Stadtleben in Panama brauchen. Wir sind bei strömendem Regen auf der Calle 10 über das Gebirge gefahren, das die Karibik- von der Pazifikseite Panamas trennt.
Morgens am Fluss: Cañon-Feeling pur

Wir übernachten an den Cangilones de Gualaca, einem Ausflugsziel nahe dem gleichnamigen Städtchen – und wachen an einem anderen wunderbaren, canyonartigen Fluss auf. Dort starten wir mit einer ordentlichen Flussbade-Challenge in den Tag.
Normalerweise ist das Wasser glasklar. Doch nach stundenlangem Regen schiebt der Fluss lehmfarbene Erde und reißende Wassermassen mit sich, die an Cappuccino erinnern. Wir sind nicht die einzigen Badenden – und wagen uns gemeinsam ins erfrischende Nass. Den Tag verbringen wir mit Besorgungen in David.
Unsere Wasser Tour in Chiriquí
Gegen Abend geht’s wieder ein paar 100 müM auf der Via Boquete Nr. 41, bis zu einem Stellplatz an einer der vielen Kaskaden, die an der Pazifik Seite des Vulkan Baru Gebirges liegen. Erst im Dunkeln sind wir eingeparkt – direkt am Straßenrand! Nach dem Motto: „Home is where you park it!“ Normalerweise parken wir lieber im Hellen ein.
Es fühlt sich gerade ein bisschen so an, als müssten wir uns wieder neu ins Camperleben eingewöhnen. Wir empfinden Panama als ein sehr sicheres Campingland. Man kann hier quasi überall stehen. Also haben wir uns für das Parken am Wegesrand entschieden.

Sie sind wieder ab! Ich habe die Zöpfe (spanisch Trenzas), die ich mir vor zehn Tagen in Panama City habe machen lassen, abgeschnitten. Jetzt habe ich einen wilden Lockenkopf. Das sieht ziemlich cool aus – ich sollte mir vielleicht mal eine Kaltwelle machen.

Dschungelpfad zur Kaskade – geführt vom Hund
Wir starten direkt mit einem neuen Wasserabenteuer in den Tag. In den Tropen gibt es keine bessere Erfrischung als ein Wasserfall im Dschungel. Die Kaskade ist in Maps.me und Google eingezeichnet – aber ohne einen Weg dahin. Mit Handy, Gehör und der Hilfe eines schwarzen Hundes finden wir ihn nach einer halben Stunde.

Es sind zwei Wasserfälle – oder Cascaden, wie sie hier heißen. Ich gestehe Patrick, dass ich mir einen Morgenspaziergang gewünscht hatte – wieder ein Wunsch, der direkt vom Universum erfüllt wurde.

Der linke Wasserfall hat wärmeres Wasser. Man kann sich drunterstellen und duschen. Der rechte ist 1000x kräftiger und kalt. Ich komme nicht ganz bis hin, aber ich liebe es, gegen den Strom zu schwimmen.
In der Gegend um Boquete lohnt sich es sich verschiedene Wasserfälle zu besuchen. So entscheiden wir uns für den nächsten Stellplatz am Fluss. An der Grandfather’s Bridge, wo Rio Paradiso und Rio Piedro zusammenfließen.

Meditatives Putzen, tobender Fluss & Wetterwechsel
Während der Regenzeit kann es gefährlich werden, wenn du zu nah am Fluss parkst oder spazieren, gehst. Denn wenn es weiter oben in den Bergen, am Vulkan Baru regnet, können regelrechte Flutwellen mit braunen Wasser herabgestürzt kommen. Genau das haben wir gestern beobachtet.

Erst war Sonne, 30° und glasklares Wasser. Patrick hat im Fluss gelegen und unsere Wasserkanister aufgefüllt. Ich hab das Auto von innen geputzt. Ich liebe ja meditatives putzen und es hat sich gut angefüllt, weil ich beim Tun an meine Putzaktionen beim 1.mal Panama gedacht habe. Ich putze ja nur, wenn ich Lust habe.

Eine in Drago (Isla Colón, Bocas del Toro) nach zwei Wochen Parken direkt am karibischen Meer. Die zweite war die Vanlife Auszug Putzaktion, als wir in die USA gestartet sind. Das war Ende Januar dieses Jahres in Almirante.
Der Kreis hat sich geschlossen, als ich in den Staub und anfänglichen Schimmel von 8 Monaten Parken am Zoll Büro in Changuinola entfernt habe. Das hat sich so stimmig angefühlt. Dann fing es leicht mit Nieseln an. Schon seit einer Weile beobachtete ich dicke Wolken und Blitze.
Rio Piedro wurde auf einmal braun und toste als wildgewordener Strom bergabwärts. In wenigen Minuten schwoll der Fluss um circa 1 m an und polterte so laut, dass man Steine rollen hörte. Was für eine Wucht! Dann fing es an zu schütten. Wahnsinn!

Am nächsten Morgen bin ich wieder baden gegangen – der Fluss wie verwandelt, doch die Strömung bleibt stark. Weiter geht’s: Wir kaufen Rinderfilet direkt beim Farmer und fahren weiter durch eine wunderschöne Landschaft Richtung Volcán.
Auf der Via und Carrera de Guayaba, die sich übrigens wunderschön fahren, genießen wir herrliche Ausblicke auf Vulkan Baru, wenig Verkehr, etliche Miradores und die schöne Landschaft.

In Volcán geht’s weiter auf der 43 Richtung Costa Rica. Es fängt an zu schütten. Wir parken bei Edna und José ein. Auf dem Land der Familie liegt der Sitio de Barilles.
Sitio de Barriles – ein besonderer Ort

Dort durften wir übernachten. Am nächsten Morgen bekamen wir eine super spannende Führung von Etna durch ihren Garten. Am Abend zuvor hatte sie uns noch ihren kleinen Museum gezeigt. Dort waren verschiedene Keramiken, Kopien von Statuen und einige Barilles ausgestellt.

Barriles sind fassförmig bearbeitete, massive Steine. die als Transportrollen für schwere Gegenstände benutzt wurden. Interessanterweise entsprechen die Funde eher afrikanischen, asiatischen oder germanischen Skulpturen und können keiner in Zentralamerika beheimateten Kultur wie Maja, Inka oder Azteken zugeordnet werden.
Anfang des Milleniums Jahre wurden diese Prekolumbianischen Statuen, Ton und Werkzeuge durch verschiedene Forscher der Humboldt Universität Berlin gefunden.

Erst kürzlich haben amerikanische Forscher dort Zähne gefunden, 3000 Jahre alt. Nach einem Erdrutsch gab ihr Grundstück weitere, unzählige Tongefäße frei. Eine Metropolis wird vermutet, die originale der Skulpturen hat die panamaische Regierung abgeholt. Die Stätte ist absolut ungewöhnlich und einmalig in Zentralamerika.

Ätna und Rosé haben außerdem einen wundervollen Dschungelgarten, in dem sie uns stolz verschiedenste Arten, Blumen und zum Beispiel Ingwer zeigen.

Sie haben ein Flüsschen im Grundstück und vier wundervolle Hunde. Man merkt, wie die beiden trotz ihres Alters beseelt sind vom Geheimnis, dass das Grundstück der Familie immer noch birgt. Man spürt die Energie und dass sie ihre Mission leben.

Nach einem wunderbaren Frühstück im Wohnmobil fahren wir los. Wir biegen aus der Einfahrt rechts ab, um über den Rio Chiriquí zu fahren. Kurz nach Caísan geht’s rechts nach Norden, Richtung Rio Sereno ab, doch die schicke Metallhängebrücke ist zu niedrig für uns.

Sie hat nur 2,95 m Durchfahr Höhe. Zwar verlieren wir 1 Stunde, doch die Fahrt durch bergiges Dschungel Land ist schön. In Rio Sereno angekommen gehen wir Cafe trinken, im Spotcafe, wo wir in Panama City beim Mercado San Antoni immer unseren Café trinken. Von da aus sind es nur noch einige Kilometer auf der wundervollen Calle 1001 über Hügelland mit herrlicher Aussicht auf Monte Lirio zu unserem Nachtstellplatz …

Stellplatz: Finca de Café Don Vincente
Dort angekommen, bekommen wir eine spontane Führung in der kleinen Fabrik, wo der geerntete Kaffee gewaschen und getrocknet wird. Beim kurzen Abend Spaziergang durch die Plantage zählen wir zwei Familien. Sie stellen sich als zugehörig zum Stamm der Ngöbe Indigena vor und bewirtschaften die Finca.

Die große Tochter kommt gerade aus der Schule, als wir bergab in die Plantage schlendern. Die Familien halten Hühner und Truthähne. An den Hütten stehen Bananenpalmen. Ein Junge wäscht sich die Hände am Wasserhahn. Eine Lampe brennt am Haus. Dass auch Kinder mit ranmüssen, sehen wir auf dem Rückweg. Es ist fast dunkel, gegen 18:30.
Eine Frau kommt mit 2 vielleicht 6jährigen Kindern aus den Reihen mannshoher Kaffeesträucher hervor. Jedes hat einen Korb auf dem Rücken, den sie an einem Tuch um den Kopf tragen.

Dass auf dem Feuer gekocht wird, sehe ich morgens nach dem Aufstehen. Ich stehe oberhalb der Hütten. Die Hunde sind noch verschlafen und bemerken mich nicht. Als ich fotografiere, wie die aufgehende Sonne den Nebel und die rosa Wattewolken über dem weiten hügeligen Landschaft verdrängt, steigt Rauch aus dem Schornstein über den Hütten auf.

Zurück am Meer: La Barqueta
La Barqueta ist definitiv einer der Strände, die einen überfordern, weil schier endlos weit mit riesigen, tosenden Wellen. Wir haben uns nicht getraut, zu schwimmen. Solche Weiten lassen mich klein fühlen und das gewaltige Tosen bringt mich zum Schweigen. Im Bett zwischen Wachsein und Traum kann einem die laute Brandung fast einen Schrecken einjagen.

So stelle ich mir Strand auf dem Mars vor. Der Sand ist nicht richtig schwarz, aber auch auf keinen Fall weiß. Ich bin aus meiner Kindheit den feinen, weißen Ostsee Sand gewöhnt. Bei grauem und schwarzen Sand hab’ ich immer das Gefühl, dass es irgendwie dreckig ist. Als Gegenbeweis nutzen wir die Chance und den Sand für ein schönes Peeling.

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Schön geschrieben liebe Ute! 🙂 Beste Grüße an euch beide und weiterhin eine gute Zeit! Jensen
Lieber Jensen,
🙏🙏🙏 für Dein liebes Feedback. Wir senden Dir und Deiner Familie liebe Grüße aus der Sonne in die Heimat!!
Patrick und Ute
Wir sind voll bei euch 🙂 Daumen hoch euch schatzies!!!
Liebe Denis und lieber Jeff,
Oh wie schön dass ihr dabei seid! Das freut uns sehr, sehr, sehr!!
Die allerliebsten Grüße aus der Sonne auch vom P. ins Erzgebirge.
Eure P. und Ute
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